
Voelkel sucht Bestäuber*innen
Aufgrund des bedrohlichen Rückgangs von Insekten sucht Deutschlands größte Biosafterei menschliche Bestäuber*innen
Pestizide wirken nicht selektiv – sie töten nicht nur sogenannte Schädlinge, sondern beeinträchtigen zahlreiche weitere Arten, darunter Bestäuber, Vögel und Mikroorganismen. Ein Fünftel aller Tier- und Pflanzenarten in Europa ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Darunter auch viele wichtige Insekten, die unsere Nahrungspflanzen bestäuben. Verschwinden sie, geraten auch unsere Lebensgrundlagen in Gefahr. Um dem drohenden Ausfall von Ernten vorzubeugen, sucht der Biosafthersteller Voelkel jetzt in bundesweiten Anzeigen nach menschlichen Bestäuber*innen. Diese sollen ausgerüstet mit Wattestäbchen die Arbeit der Insekten übernehmen. In der Anzeige heißt es: „Wir suchen Menschen mit viel Fingerspitzengefühl für abwechslungsreiche Saisonarbeit bei unseren Anbaupartner*innen. Reisebereitschaft vorausgesetzt.“ In China ist diese Form der Handbestäubung bereits Realität. Aufgrund des massiven Insektenrückganges ist der Pollentransfer mittels Wattestäbchen heute bereits weitverbreitete Praxis.
Jurek Voelkel, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing beim Biosaft-Pionier aus dem niedersächsischen Wendland: „Der Kollaps der Biodiversität ist eine mindestens so große Gefahr wie die Klimakrise. Wenn das rasante Insektensterben voranschreitet, ist der Saft irgendwann abgedreht. Wir möchten mit dieser Aktion die Politik aufrütteln, endlich Maßnahmen zu ergreifen.“
Die EU verpflichtet ihre Mitgliedsstaaten, den Einsatz und das Risiko chemisch-synthetischer Pestizide bis 2030 zu halbieren. In einer aktuellen Presseerklärung betont das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL), ein Zusammenschluss aus Bio-Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, dass Deutschland dieser Verpflichtung bisher nicht ausreichend nachkommt. Messungen des Umweltbundesamtes sowie Berichte des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigen, dass Pestizidrückstände regelmäßig in Böden, Gewässern und der Luft nachgewiesen werden – oft über den zulässigen Umweltgrenzwerten. Laut BEL müsse die Landwirtschaftspolitik Ernährungssicherung und den Schutz der Lebensgrundlagen als zentrale Aufgabe begreifen. Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, den Einsatz und das Risiko durch Pestizide zu reduzieren – doch bisherige Maßnahmen reichen nicht aus.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen: Der Kollaps der Biodiversität ist eine mindestens so große Herausforderung wie die Klimakrise – denn unfruchtbare Böden bedeuten eine ungesicherte Landwirtschaft. Hinzu kommt, dass Pestizide nicht an Feldern haltmachen: Durch Abdrift und Ferntransport gelangen sie in Naturschutzgebiete und Bio-Betriebe, verursachen wirtschaftliche Schäden und verstoßen teilweise gegen EU-Recht.
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Voelkel – Verantwortung für Mensch und Natur seit vier Generationen
Voelkel hat sich bereits zum zweiten Mal nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bilanzieren lassen und mit 663 Punkten eines der besten Ergebnisse in der Historie der GWÖ für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden erzielt.